
Kronen Zeitung
„ETWAS FEHLT“ IN GRAZ
Kiteishvili: „Es wird schlechter und schlechter“
„Es ist schwer, wir verlieren viele Spiele und es wird nicht besser. Es wird schlechter und schlechter. Ich kann nicht mehr sagen“, kommentierte ein frustrierter Otar Kiteishvili Sturms 0:1-Heimpleite gegen Roter Stern. Für die Grazer war es die vierte Niederlage im sechsten Europa-League-Spiel ...
Mit einer unnötigen Europacup-Niederlage hat sich Sturm für das Meisterjahr 2025 vom eigenen Publikum in Graz verabschiedet. Nach dem 0:1 gegen Roter Stern Belgrad sind die Chancen für Österreichs Fußball-Champion auf ein Weiterkommen in der Europa League nur noch theoretischer Natur. Am Sonntag folgt der Jahreskehraus beim Angstgegner Wiener Austria, ehe sich eine Richtungsentscheidung ankündigt.
Verhältnis zerrüttet
Der Karren ist an entscheidender Position verfahren, aktuell deutet wenig darauf hin, dass Sturm mit demselben sportlichen Führungsduo in die Frühjahrssaison startet. Das Verhältnis zwischen Trainer Jürgen Säumel und Sportchef Michael Parensen ist nicht nur wegen fachlicher Auffassungsunterschiede zerrüttet. Säumel, der als Interimstrainer nach dem Abgang von Christian Ilzer zur Dauerlösung aufstieg und mit Sturm den zweiten Meistertitel hintereinander holte, besitzt in Graz nur noch einen bis Saisonende laufenden Vertrag. Der Kontrakt mit dem Deutschen Parensen ist um einiges längerfristiger gestaltet.
Erst ineffektiv, dann schläfrig
Am Donnerstag erlebte Säumel einen „enttäuschenden“ Ausgang eines Spiels, das nicht unbedingt in seiner ersten Heimniederlage als Sturm-Trainer im Europacup gipfeln hätte müssen. Etwa, wenn Seedy Jatta in Minute drei die Mutter aller Torchancen verwertet hätte. „Man sieht, dass man auf diesem Niveau die Chancen nutzen muss, um das Momentum auf seine Seite zu ziehen“, sagte Säumel. „Das haben wir nicht geschafft und bei einer Standardsituation waren wir unaufmerksam.“
Die mit Personalsorgen hantierenden Serben um einen augenscheinlich angeschlagenen ÖFB-Star Marko Arnautovic nutzten eine Sturm-Schwächephase nach der Pause, wie sie nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen auftrat. „Wenn du so aus der Kabine kommst und dich in den ersten zehn Minuten selbst unter Druck setzt, dann stehst du mit null Punkten da“, befand Sturm-Tormann Oliver Christensen, dessen Ausleihe nach der Austria-Partie plangemäß enden wird.
„Schwer zu sagen, was fehlt“
„Manchmal ist es schwer zu sagen, was fehlt, aber etwas fehlt mit Sicherheit“, sagte Otar Kiteishvili über ein wiederkehrendes Muster nach dem Pausentee. „Es passiert und wir müssen schauen, warum es passiert und sicherstellen, dass es nicht mehr passiert.“ Die momentane Situation drückt bei Sturms Chef auf dem Platz, der laut Säumel „weit weg von fit“ ist, spürbar aufs Gemüt. „Es ist schwer, wir verlieren viele Spiele und es wird nicht besser. Es wird schlechter und schlechter. Ich kann nicht mehr sagen.“
Säumel ging auf die Schwächephase nach der Pause nicht genauer ein. „Dass wir nicht 90 Minuten auf ein Tor spielen, war mir vorher klar. Eine erfahrene und abgeklärte Mannschaft, eine Klassemannschaft wie Roter Stern nützt das aus.“ Dass Sturm einen Elfmeter nach VAR-Einsatz zurückgenommen sah, kritisierte der Coach als Fehlentscheidung. „Der vierte Offizielle steht einen Meter daneben, der Linienrichter steht daneben. Das ist für mich ein normaler Zweikampf, wo der Spieler sehr leicht zu Boden geht“, sagte Säumel zu einem nachträglich geahndeten Schubser von Tomi Horvat.
Arnautovic wollte unbedingt vorangehen
Roter Stern reiste mit einem zufriedenen Arnautovic ab. „Wir haben gewonnen, es war schön. Es ist immer schön, nach Hause zu kommen. Großer Respekt an Sturm Graz, auch an die Leute, die im Stadion waren. Ich habe keine Pfiffe gehört“, sagte Arnautovic. Der ÖFB-Rekordteamspieler war angeschlagen in seine erste Partie auf Clubebene gegen ein österreichisches Team gegangen. „Ich war bei 70, 80 Prozent. Mein Heilungsprozess war gut, aber noch nicht fertig.“
Er habe jedoch unbedingt mitwirken wollen, betonte Arnautovic, der zur Halbzeitpause ausgewechselt wurde. Nach zehn Minuten sei die Verletzung wieder aufgegangen. „Für mich persönlich ist es nicht so gut, aber ich denke, der Mannschaft hat es geholfen. Für uns sind die drei Punkte ein großer Schritt in die Play-offs.“ Zwei Runden vor dem Ende der Ligaphase liegt Roter Stern mit zehn Punkten auf Platz 17. Für Sturm (vier Punkte/29.) geht es im Jänner in Rotterdam gegen Feyenoord und den norwegischen Verein Brann Bergen wohl nur noch um Punkteprämien. Geht man nach den Erfahrungswerten der Vorsaison, könnte selbst die Maximalausbeute zu wenig sein, um einen Platz unter den besten 24 von 36 Teams zu ergattern.
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